Ein Jahr mit vielen Ereignissen liegt hinter uns. Wir hatten eine Einsatzsteigerung von fast 100 Einsätzen im Vergleich zum Jahr 2017 und das historische Ereignis zum Jahresende: Aus der "Gemeinde Jüchen" wird die "Stadt Jüchen" und somit tragen auch wir als Freiwillige Feuerwehr den Namen: "Feuerwehr der Stadt Jüchen".
Wie bereits in den letzten Jahren wollen wir auf das vergangene Jahr zurückblicken.
Gleich im Januar ging es einsatzmäßig turbulent zu: neben 25 Einsätzen des sogenannten "Tagesgeschäfts", die sich über den Januar verteilten und bei welchen es sich um einen Großteil an technischen Hilfeleistungen handelte forderte am 18.01. ein Sturmtief die Einsatzkräfte heraus und sorgte im Tagesverlauf für 22 wetterbedingte Einsätze, zumeist umgestürzte Bäume oder Bäume / Gegenstände die drohten herabzustürzen: "Durch die frühzeitige Warnung des Deutschen Wetterdienstes am Vortag konnten wir uns schon auf die Ereignisse einrichten und haben so bevor der Schwerpunkt des Sturms auf uns trifft den Vollalarm für die Feuerwehr auslösen lassen", resümiert Leiter der Feuerwehr Heinz-Dieter Abels. "Wir hätten natürlich noch mehr Einsätze einstellen und abarbeiten können, wobei wir natürlich auch froh sind, dass es zu keinen Personenschäden und eher geringen Sachschäden kam".
Zum Ende des 1. Quartals wurden die Autobahnzuständigkeiten durch die Bezirksregierung auch im Rhein-Kreis Neuss neu zugeordnet. Zu der bestehenden Zuständigkeit, welche sich bislang auf Teile der A46 (zwischen der Auffahrt Jüchen und dem Autobahnkreuz Wanlo), der A44 (zwischen der Auffahrt Mönchengladbach und Autobahndreieck Holz) und der A540 (zwischen der Auffahrt Jüchen und Gustorf) beziehen, wurden als zusätzliche Autobahnabschnitte die A46 zwischen der Auffahrt Jüchen und der Auffahrt Kapellen in Richtung Neuss und in der Gegenrichtung zwischen der Auffahrt Grevenbroich und Auffahrt Jüchen zugeteilt. Die Autobahnzuständigkeit der Feuerwehr Jüchen summierte sich somit zwischenzeitlich auf 28 km Bundesautobahn und seit der Eröffnung der A44n in Richtung Aachen auf rund 40 km. "Die grundsätzlichen Hausaufgaben für die Abarbeitung von Einsätzen auf den Autobahnen haben wir bereits im letzten Jahr begonnen, wo im 3. Quartal ein neuer Rüstwagen angeschafft wurde. Ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug wird in diesem Jahr folgen.“, berichtete Abels im März.
Ebenfalls zum Ende des 1. Quartals durfte sich die Löschgruppe Waat über eine historische Maßnahme freuen. Um den Einsatzwert der beiden Löschgruppen zu steigern wurde das Löschgruppenfahrzeug Waat („Florian Jüchen 5-LF10-1“) aufgerüstet und erhielt neben einem hydraulischen Rettungssatz auch Hebekissen in verschiedenen Größenordnungen. Mit der Aufrüstung hört das in Waat stationierte Löschfahrzeug seitdem auch auf den Namen „Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug“ und wird als „Florian Jüchen 5-HLF10-1“ gerufen. Gemeinsam mit der Löschgruppe Kelzenberg, welche ebenfalls über ein "LF 10" verfügt, bildet die Löschgruppe Waat im Einsatzfall eine Einheit.
Ab dem April hielt die Trockenheit in Deutschland an und ein Rekordsommer hielt Einzug. Während im 1. Quartal die Zahl aller Brandeinsätze bei 11 von insgesamt 93 lag, lag diese in den Monaten April bis August bei 72; die Anzahl der technischen Hilfeleistungen lag im gleichen Zeitraum bei 138 Einsätzen. Von den 72 Brandeinsätzen lassen sich mehr als die Hälfte auf die Trockenheit zurückführen, sodass es sich hierbei um Kleinbrände (z.B.: Müllcontainer, Gestrüpp,...), Flächenbrände (z.B.: Feld, Unrat,...), Fahrzeugbrände und sonstige Brandeinsätze (z.B: unklare Rauchentwicklungen) handelte.
Ebenfalls wegen der Trockenheit war die Feuerwehr ab Ende Juli in Amtshilfe für das Grünflächenamt im Einsatz. Durch die anhaltende Trockenheit drohten Jungbäume im gesamten Gemeindegebiet zu vertrocknen. Aufgrund der technischen Möglichkeiten der Feuerwehr wurden so mit dem Grünflächenamt Routen ausgearbeitet, an denen über einen Zeitraum von drei Wochen, viermal wöchentlich die Jungbäume mit Wasser versorgt wurden.
Erst nach über 70 Tage fielen während eines morgendlichen Gewitters am 08.08. größere Regenmengen und sorgten für eine kleine Entspannung im Sommer, auch wenn in den Folgewochen die Temperaturen weiterhin zwischen 20 und 30 Grad pendelten.
Zum Oktober durfte sich die Feuerwehr Jüchen über ein neues Löschfahrzeug vom Typ "HLF 20" (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug) freuen, welches am Standort Jüchen stationiert ist. "Zur Erleichterung der Arbeit unserer Einsatzkräfte ist das neue Fahrzeug genauso ausgestattet und aufgerüstet, mit einigen kleinen Änderungen und Verbesserungen, wie das HLF 20, welches bereits seit 10 Jahren beim Löschzug Gierath im Dienst ist", berichtet Abels. "Dies erleichtert gerade die standortübergreifende Arbeit mit eigentlich unbekannten Fahrzeugen, die aufgrund des gleichen Aufbaus aber schnell zur Gewohnheit wird."
Der Abschluss des Jahres fand sich mit einem erstmals durchgeführten Fahrsicherheitstraining für Großfahrzeuge, sowie dem Ehrenabend der Gemeindefeuerwehr an welchem neben der Ehrung von zwei verdienten Feuerwehrangehörigen mit der Feuerwehrehrennadeln, ebenfalls 30 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in neue Dienstränge befördert wurden.
Neben vielen geleisteten Stunden für Lehrgänge, Aus- und Fortbildungen und Gerätewartdienste der rund 190 ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen der Feuerwehr Jüchen stehen zum Jahresende ebenfalls 442 Einsätze auf der Liste, die sich in 112 Brandeinsätze, 272 technische Hilfeleistungen und 58 sonstige Einsätze (First Responder und vorgeplante Einsätze) aufteilen lassen. Eine erhöhte Anzahl an Alarmierungen entfiel im Jahr 2018 auf folgende Einsatzgründe (in Klammer Zahl aus 2017):
- 89 (101) Betriebsmittelverschmutzungen
- 40 (24) Verkehrsunfälle davon 10 (6) mit eingeklemmten Personen
- 35 (21) Tierrettungen
- 35 (31) Unterstützungen Rettungsdienst (Notfalltüröffnungen und Tragehilfen)
- 26 (26) Brandmeldealarme
- 26 (26) Brände in Gebäude
- 22 (11) Kleinbrände
"Welche Einsätze uns 2019 erwarten und wie viele Einsätze wir am Ende des neuen Jahres abgearbeitet haben, können wir natürlich nicht voraussehen", so Heinz-Dieter Abels zum Abschluss. "Absehen können wir allerdings, von welchen Aufgaben und Dinge das Jahr 2019 geprägt sein wird. Hier wird u.a. die Ausarbeitung des neuen Einsatzleitwagen, die Vorbereitungen zur Ausschreibung des neuen Tanklöschfahrzeuges und das Projekt "Neubau Gerätehaus Hochneukirch" im Vordergrund stehen, wo wir bereits auf erfolgreiche Erstplanungen gemeinsam mit Rat und Verwaltung im Jahr 2018 zurückblicken können. Ebenfalls versuchen wir gemeinsam mit Rat und Verwaltung das Ehrenamt der Feuerwehr Jüchen weiter zu stärken und wo es geht, z.B. beim Einsatz von hauptamtlichen Gerätewarten zur Wahrnehmung von Aufgaben in der Gerätepflege- und Wartung, zu entlasten."
Eine Flächenlage im Januar sorgte für 22 Einsätze |
Zuständig auf knapp 40 km Bundesautobahn |
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70 Tage kein Regen; die Feuerwehr ist für drei Wochen in Amtshilfe für das Grünflächenamt tätig |
Traditioneller Ehrenabend im Schulzentrum mit Beförderung von 30 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden |