Erst 100 Jahre nach der Errichtung eines Brandspritzenhauses wurden im Jahr 1920 durch den damaligen Bürgermeister der Gemeinde Bedburdyck Anwohner ernannt, die sich um die Pflege und Wartung von Brandspritzen und Löschgeräte kümmerten. Denn eine organisierte Feuerwehr existierte zu dem Zeitpunkt noch nicht. Nach jahrelangen erfolglosen Versuchen, eine Freiwillige Feuerwehr in Gierath-Gubberath ins Leben zu rufen, startete im Jahre 1929 Bürgermeister Körschgen einen erneuten Anlauf. Der Zeitpunkt des Zustandekommens einer funktionsfähigen Wehr war lange überfällig.
Am 4. November 1929 wurden alle interessierten Einwohner zu einer Versammlung eingeladen, die nun endlich von Erfolg gekrönt war. Erfreulicherweise hatten sich 16 Männer aus Gierath und 8 aus Gubberath als Mitglieder der neugegründeten Feuerwehr eintragen lassen. Damit eine Feuerwehr auch als solche zu erkennen war, brauchten sie Uniformen. Da die neuen Feuerwehruniformen nicht gerade billig waren, versuchte man an noch gute ausgediente Offiziersuniformen zu kommen.
Auch wenn die Einführung einer organisierten Feuerwehr sehr positiv für die Gemeinde war, so ist historisch überliefert, dass seit der Gründung die Löschgeräte nicht mehr im baufälligen Spritzenhaus untergebracht werden konnten. Eine vorläufige Unterstellmöglichkeit fand die Wehr in einem Schuppen auf der Bedburdycker Straße, welcher bis 1940 in Anspruch genommen wurde. 1940 erfolgte der Umzug in die alte katholische Schule im Herberather Weg. Nur wenige Jahre später, im Jahr 1950, stand der nächste Umzug zur Neuenhovener Straße an, die das neue Domizil bis 1978 war.
Viele Löschgeräte waren damals nicht vorhanden, aber man hatte eine alte Motorspritze, ein Standrohr und etwa vier bis fünf Schläuche. Bei Einsätzen und Übungen wurde die Spritze auf einem Lastwagen eines Unternehmers transportiert. Dieser Zustand änderte sich erst 1957 mit der Anschaffung des ersten motorisierten Löschgruppenfahrzeuges LF8 (Opel-Blitz) zum Preis von 19.000 DM. Die Wehr wurde dadurch schneller, und die oft nicht leichte Arbeit machte auch wieder mehr Spaß.
Da im ländlichen Bereich nicht immer ausreichend Löschwasser vorhanden war, schaffte die Gemeinde Bedburdyck dann im Jahre 1965 ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 an. Auch in den Folgejahren wurden weitere Fahrzeuge beschafft oder ersetzt, so z.B. ein Mannschaftstransportfahrzeug (1979) und ein Löschgruppenfahrzeug (1990).
Eigentlich war das Domizil an der Neuenhovener Straße von Anfang an auch keine dauerhafte Unterkunft. Es kam der Tag im Jahre 1978 als das Provisorium sein Ende fand. Eine vergleichsmäßige bessere Unterkunft fand die Wehr in einer ehemaligen Speditionshalle an der Bedburdycker Straße, von welcher im Jahr 1997 zum heutigen Standort an die Schulstraße 100 umgezogen wurde.
Im Laufe der Jahre wurde der Fuhrpark des Löschzug Gierath modernisiert und erweitert. So erhielt der Löschzug als erstes auf Gemeindeebene ein vollwertiges Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug im Jahr 2008 und zwei Jahre im Voraus bereits ein speziell auf das Schloß Dyck zugeschnittenes Kleinlöschfahrzeug. Da der Platz in der Fahrzeughalle durch insgesamt 4 Einsatzfahrzeuge beengt war, erfolgte zum Ende der 2000er ein Hallenanbau, in welchem der im Jahr 2010 vom Löschzug Jüchen umgesetzte Einsatzleitwagen ebenfalls Platz fand.
Als Ersatz für das aus dem Jahr 1991 stammende Tanklöschfahrzeug wurde das Tanklöschfahrzeug vom Löschzug Jüchen (Baujahr 2000) mit dem des Löschzug Gierath getauscht. Am Standort Jüchen wird das alte Tanklöschfahrzeug als Reserve vorgehalten. |
Ordnungsdienst in den früheren Jahren |
altes Tanklöschfahrzeug mit Beschriftung "Gemeinde Bedburdyck" |
|
damaliges Gerätehaus an der Bedburdycker Straße |
|
heutiges Gerätehaus im Jahr 1997 |
|
|